Sie singen nach Zeichen
Veröffentlicht am: 10.06.2015; HNA
Abschlusskonzert des Primacanta-Musikprojekts an Grundschulen am Samstag
MELSUNGEN. Das klingt gut: Die Kinder können Töne nach Handzeichen singen. Und sie können Dreiklänge sicher singen – vor allem wenn ihre Musiklehrer am Primacanta-Projekt im Schwalm-Eder-Kreis teilgenommen haben. Ihr Können werden rund 300 Viertklässler am kommenden Samstag, 13. Juni, während des Abschlusskonzerts in der Kulturfabrik in Melsungen beweisen. Und dass jedes Kind singen kann.
Denn das Projekt Primacanta an Fulda und Eder steht unter dem Motto: Jedem Kind seine Stimme. Zwei Jahre lang wurden 13 Lehrer an neun Schulen im Schwalm-Eder- Kreis von fünf Coaches geschult. Einmal pro Quartal haben sich alle 13 Lehrer mit dem Projektteam getroffen, um die Lerninhalte des Aufbauenden Musikunterrichts (siehe Hintergrund) zu vertiefen. Dabei haben sie Methoden erlernt, wie sie Schülern im Musikunterricht kindgerecht die Freude an der Musik, am Singen, Musizieren und an der Bewegung vermitteln.
Musikpädagogen dabei
Zum Projektteam gehören erfahrene Musikpädagogen: Projektleiter Sebastian Schilling (Musiklehrer an der Musikschule Söhre-Kaufunger Wald) sowie die vier Coaches Agnes Dürr (Lehrkraft für Musikalische Früherziehung an der Musikschule Hersfeld-Rotenburg), Ruth Eckhardt (Musikpädagogin), Annette Fraatz (Kinderkantorin) und Annika Obach (Musiklehrerin).
Zwei Mal pro Schuljahr haben sich alle beteiligten Klassen zum gemeinsamen Singen getroffen, zum Beispiel beim Chorfest in Schwalmstadt im September 2013 und beim Sommersamstagskonzert im Mai 2014 vor dem Melsunger Rathaus. Am kommenden Samstag wird die Abschlussveranstaltung wieder in Melsungen stattfinden. Dann werden die Kinder zeigen, was sie gelernt haben.
Künstlerische Persönlichkeit
Sie können Rhythmen und Melodien nach Handzeichen singen, die Solmisation mit do-re-mi-fa-sol. „Das ist heutzutage im Musikunterricht aus der Mode gekommen“, sagt Projektleiter Sebastian Schilling. Dabei erleichtere diese Methode den Schülern, sogar zwei- und dreistimmig zu singen. „Mit dem Primacanta- Projekt können die Kinder zu jungen künstlerischen Persönlichkeiten werden“, sagt Schilling, „weil es dann total einfach für sie ist, Noten zu lesen, die sie dann auf ein Instrument übertragen können.“
Das Projekt fördere also die Notenlesefähigkeit, und das Gehör der Kinder werde intensiv geschult.
Abschlusskonzert: Samstag, 13. Juni, 10.30 Uhr, Kulturfabrik Melsungen.
Die Teilnehmer
13 Lehrer, 9 Schulen – Am Primacanta-Projekt haben 13 Lehrer von folgenden neun Schulen teilgenommen:
- Schule am Schloth, Melsungen
- Christian-Bitter-Schule, Melsungen
- Stellbachschule, Homberg
- Osterbachschule, Homberg
- Grundschule, Zimmersrode
- Lindenschule, Heinebach
- Grundschule, Gensungen
- Grundschule, Obervorschütz
- Astrid-Lindgren-Schule, Malsfeld.
Hintergrund - Primacanta an Fulda und Eder
Das Projekt Primacanta an Fulda und Eder basiert auf der Grundlage des Aufbauenden Musikunterrichts. Dieses moderne, musikdidaktische Unterrichtsmodell wurde von den beiden Musikpädagogen Prof. Gero Schmidt- Oberländer (Hochschule für Musik Franz Liszt, Weimar) und Prof. Dr. Werner Jank (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Frankfurt) entwickelt. Der Verein für ein zukunftsfähiges Melsungen ist Träger des Projekts im Schwalm- Eder-Kreis, das seit Sommer 2013 läuft. Finanziert wird das Projekt von der Kreissparkasse Schwalm- Eder, der Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen und vom Verein für ein zukunftsfähiges Melsungen.
Von Claudia Feser