Stiftung kinder- und familienfreundliches Melsungen · Förderverein für ein zukunftsfähiges Melsungen e.V.

Fluch wurde hervorragend gebrochen

Veröffentlicht am: 27.02.2018; HNA

Evangelische Jugendchöre spielten „Das Gespenst von Canterville“ als Musical – Viele kranke Darsteller mussten ersetzt werden

Ein bisschen Spuk tut allen gut: Für diese Leistung erntete das Ensemble des Evangelischen Kinder- und Jugendcores zum Schluss tosenden Applaus, Foto: Grenzebach

MALSFELD. Ein Gespenst in der Kirche – das gab es am Samstag in Malsfeld. Sir Simon trieb sein Unwesen als „Das Gespenst von Canterville“ nach der Novelle von Oskar Wilde. Der evangelische Kinderchor und der Jugendchor „Happy Voices“ aus Melsungen präsentierten das Stück unter der Leitung von Kinderkantorin Annette Fraatz. Die Komposition als Musical stammt aus der Feder des nordbadischen Kirchenkantors Johannes Matthias Michel.

Die elfjährige Lina Schormann hatte kurzerhand als Ersatz die Hauptrolle als Gespenst übernommen. „Über 13 Darsteller sind krank geworden und die Kinder mussten nun die Herausforderung annehmen und schnell die neuen Texte lernen“, berichtete Antje Freudenstein, die hinter den Kulissen half. So hieß es, in abgespeckter Ensemblezahl in der Malsfelder Kirche das Beste zu geben. Und das gelang den jungen Laienakteuren im Alter von fünf bis 14 Jahren hervorragend. über 75 Minuten lang sangen sie im Wechsel mit Textphasen absolut harmonisch im Chor und im Sologesang. Instrumentalisch wurden die Akteure von vier Streichern, einer Querflöte wie Klarinette, Trompete und Klavier begleitet. Zarte,feine und klare Stimmen erzählten die Geschichte von einer amerikanischen Botschafterfamilie namens Goodman, die mit ihren vier Kindern trotz Warnungen das Schloss Canterville in England kaufte. Sir Simon, der seine Frau Elisabeth erschlagen hatte, geistert als Gespenst im Schloss umher. Jedoch lassen sich die neuen Schlossherrn davon nicht beeindrucken und stempeln den Geist als krank ab und empfehlen ihm Schmieröl, damit seine Ketten nicht so quietschen.

Die Zwillinge Tom und Charly Goodman jedoch haben es auf das Gespenst abgesehen und spielen ihm Streiche. Nur Samantha, die Tochter, als zweite Solostimme dargestellt von Marlene Reinhardt, nimmt sich dem Gespenst und seinem Schicksal an. So kann am Ende der Fluch, mit dem Sir Simon belegt ist, gebrochen werden.

„Ein bisschen Spuk tut allen gut“ sagt das Ensemble zum Schluss und erntete tosenden Applaus der begeisterten Zuhörer. Die zehnjährige Nele Harbusch, die mit ihrer Patentante Simone Harbusch in die Malsfelder Kirche gekommen war, hatte nach dieser tollen Vorstellung selbst Lust zum Singen. Kinderkantorin Annette Fraatz freut sich über neue Mädchen und Jungen im Chor. (ycg)

kinderkantorin@ekkw.de

von Chrisina Grenzebach